Die Studie, die vom Städtischen Gebäudemanagement Bonn (SGB) in Auftrag gegeben und von einem interdisziplinären Planungsteam unter Leitung von ava Anderhalten Architekten durchgeführt wurde, liefert eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Zukunft des traditionsreichen Hallenbads in der Bonner Nordstadt.
Das Frankenbad, seit 1963 in Betrieb und seit 1996 unter Denkmalschutz, weist auch nach mehr als 60 Jahren Nutzung eine solide bauliche Substanz auf. Gleichzeitig bestehen erhebliche technische und energetische Defizite, die eine grundlegende Sanierung erfordern. Ziel der Machbarkeitsstudie war es, die Vereinbarkeit von Klimazielen und Denkmalschutz zu prüfen und eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu entwickeln.
Energetische Varianten: Vergleich EG 70 und EG 40
Die Studie vergleicht zwei energetische Standards:
- EG 70: Erfüllt die gesetzlichen Mindestanforderungen.
- EG 40: Entspricht den Klimazielen der Stadt Bonn („Klimaneutralität 2035“) und wird als bevorzugte Variante empfohlen.
Beide Varianten lassen sich grundsätzlich denkmalverträglich umsetzen. Die Variante EG 40 bietet eine höhere Energieeffizienz bei nur geringfügig höheren Kosten und senkt den Endenergiebedarf um rund 59 Prozent. Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse zeigt, dass die Sanierung nach EG 40 langfristig günstiger ist. Die CO₂-Emissionen über die Betriebsdauer würden um 65 Prozent reduziert. Die Studie berücksichtigt auch soziale und strategische Aspekte wie Quartiersnutzung und Verfügbarkeit.

Quartiersnahe Nutzung und Barrierefreiheit
Neben der Sanierung des Badebetriebs sieht die Studie eine stärkere Einbindung des Frankenbads ins Quartier vor. Geplant sind barrierefreie Zugänge, neue Räume für Nachbarschaftsnutzung („Veedelsnutzung“) und die Reaktivierung des historischen Innenhofes. Das Bad soll so zu einem lebendigen sozialen Zentrum in der Nordstadt werden.
Die geschätzten Gesamtprojektkosten der Variante EG 40 liegen bei rund 72,8 Millionen Euro inklusive Baupreissteigerung und Risikozuschlag. Weitere Informationen und die gesamte Studie sind hier im Ratsinformationssystem der Stadt Bonn abrufbar. Die Verwaltung wird für die politischen Gremien eine entsprechende Beschlussvorlage erstellen, über die dann im neu gewählten Rat entschieden werden kann.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Bonn vom 14.8.2025